Silvester und Neujahr verbrachten wir in Klåveröd, feierten Wiedersehen mit Pernilla und Elton und brachten eine ganze Horde Hunde und deren Besitzer ins neue Jahr rüber. Auf dem „Berg“ herrscht nämlich Feuerwerksverbot und so öffnete das Hotel seine Türen für stressgeplagte Hunde und die dazugehörigen Menschen.
Am Silvestermittag ging’s auf einen Waldspaziergang: Pernilla übernahm die grosse Runde, Dorian und ich die kleine. Anschliessend gab’s Suppe für alle und eine ausgiebige Pause.
Pernillas Nachbar Jonathan – seines Zeichens gelernter Koch – zauberte am Abend ein Festmahl auf den Tisch: Topinambursuppe mit konfiertem Topinambur und Holunderblütenkapern, Heilbuttsteaks mit vorgängig fermentierten Pommes Frites, Grünkohl und Erbsen-Lauch-Gurkensauce (50 Shades of Green) und schliesslich ein Zitrusbiscuit mit Grapefruit, Orangen, Milchschaum und knusprigen Caramelsplittern – ein mehr als würdiger Schlusspunkt der Schlemmereien der letzten Wochen!
Neujahr startete etwas übermüdet und viel zu früh: wir versorgten die Gäste und uns selbst mit Frühstück, verabschiedeten alle, putzten Zimmer, Sauna und Küche und fuhren heim, fielen ins Bett und schliefen gleich wieder ein.
„Heim“, das liegt nun etwas ausserhalb von Arild, einem kleinen, sehr herzigen Dörfchen am Fuss des Kullabergs und am Eingang des Skälderviken, der Bucht, in deren Mitte Ängelholm liegt. In Arild werden die Häuser und Gärten mit soviel Liebe gepflegt und es sieht so schön aus, dass ich wohl ohne gross zu überlegen in jedes einzelne davon einziehen würde.
Arild hat ein grosses Hotel, welches das ganze Jahr geöffnet ist, ein kleines Sommerhotel, eine Kunstgalerie und einen kleinen Kiosk im Hafen (beide auch nur im Sommer offen). Es gibt keinen Laden und keine grossen Touristenströme, dafür fängt aber gleich hinter dem Dorf das Naturschutzgebiet des Kullabergs an, wo man sich wunderbar im Wald verlaufen kann und dabei immer mal wieder auf’s blaue Meer hinuntersieht.
Am anderen Ende von Arild liegt unser neues Zuhause: eine kleine aber feine Personalwohnung auf Arild’s Vingård, dem grössten Weingut in Schweden. Hier wachsen rund 30 Hektaren Reben, es gibt ein (Sommer)hotel mit Zimmern und Glampingzelten und ein Restaurant mit tollem Essen und eigenem Wein.
Dorian arbeitet nun hier als Winzer und findet sich endlich in einem kleinen Team. Für ganz neue Gefühle sorgt dabei auch der neue „Arbeitsweg“: einmal die Treppe runterstolpern und er ist da.
Ich habe derweil noch etwas länger Pause: abgesehen von einzelnen Tagen in Klåveröd mache ich mich als Hausfrau nützlich, stelle unsere Wohnung um, erledige Einkäufe, melde uns um und an und schaue, dass das Mittagessen pünktlich auf dem Tisch steht. Das fühlt sich erstaunlich gut an und gibt mir die Möglichkeit, mich in gewissen Dingen endlich austoben zu können – beim Kochen zum Beispiel. Und ich geniesse die neuen Spaziergänge in der derzeit klirrenden Kälte:
Bis Ende Woche sollen wir wieder plus vier Grad haben. Und bis dahin packen wir uns warm ein.
Danke für den super spannenden Update und die tollen Fotos. Es kann nur wärmer – und noch schöner werden. Ich wünsche euch toi toi toi und hebeds guet im Norde 🙂
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