1000 bottles of wine in a box…*

Und plötzlich war wieder Winter – dafür aber so richtig:

Guten Morgen Schnee!

Am Dienstag schnitten Dorian und ich Reben. Der Schnee blies uns waagerecht ins Gesicht, die Augen tränten und es war einfach nur gruusig!

Dafür werden die Rebenreihen immer länger

Den Nachmittag verbrachte ich im Keller und faltete Boxen. Kalt ist es auch dort, aber immerhin windstill.

Am Mittwoch war’s immer noch weiss und die Morgenstimmung auf der Fahrt zum Weingut fast schon kitschig:

Ein Tag im Keller stand an – Weisswein etikettieren war angesagt. Die Etikettiermaschine hatte jedoch andere Pläne: ihr war zu kalt und sie funktionierte nicht so, wie sie eigentlich sollte. Also kam die gute alte Handarbeit zum Zug.

Wir arbeiteten zu dritt: zuerst polierten wir die Flaschen mit etwas Spiritus und setzten ihnen ein kleines Plastikhütchen auf. Dieses wird dann mit Hilfe von Hitze auf die Flasche geschweisst.

Flaschen mit Hut
Einmal kurz über den Flaschenhals gezogen…
…et voilà: gut verschweisste Weinflaschen.

Danach legten wir die Flaschen in kleine Holzrahmen, setzten die Etiketten gemäss Markierung auf und strichen sie glatt – eine Etikette vorne, eine hinten.

Vorne…
…und hinten

David und ich etikettierten und Dorian verpackte die fertigen Flaschen in die am Dienstag vorbereiteten Kartons. Bis zum Abend waren etwa 900 Flaschen von Hand etikettiert und verpackt – wir sind nun also auch Etikettiermaschinen!

Schöne Wolken beim Mittagessen

Statt am Donnerstag arbeitete ich ausnahmsweise am Freitag, da wir uns wieder als Maschinen betätigten – diesmal allerdings als Abfüllmaschinen.

Wir füllten Vermouth in Flaschen – zuerst etwa 900 Stück Vermouth Bianco, danach noch dasselbe als Vermouth Rosso.

Wiederum arbeiteten wir zu dritt: ich setzte leere Flaschen in die Maschine ein, wischte den Rand der vollen Flaschen mit einem Tuch sauber und stellte sie Dorian hin. Dieser drückte einen Glaszapfen in die Flaschenhälse, setzte einen Plastikhut auf und stellte die Flaschen zu David weiter. Der wiederum schweisste den Plastikhut fest und stapelte die fertigen Flaschen in grossen Kisten.

Bald waren wir ein eingespieltes Team, die Handgriffe sassen und wir arbeiteten uns Flasche um Flasche in eine Vermouth-Duftwolke gehüllt durch die beiden Tanks. Geistig ist es keine Wahnsinnsaufgabe, jedoch ist es schön, am Abend zu sehen, was man alles geschafft hat. Und ich habe Muskelkater heute. Sehr.

Darum gibt es heute auch einen faulen Tag. Wir schnappen unsere Bücher und mümmeln wohlverdient in den Federn herum.

* Referenz auf ein Lied, mit welchem man im Englischunterricht das Zählen beigebracht bekommt – zumindest in Schottland: „100 bottles of beer on a wall, 100 bottles of beer. And if one of those bottles should happen to fall, how many bottles of beer on the wall? 99 bottles of beer on a wall…“ Und so weiter und so fort.

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